So fühlt sich Leben an... Roadtrip zum Giro, nach Ligurien und zum Abschluss noch den Granfondo Stelvio

Beitrag vom 03.06.2018 09:09 in Tina und Timo , 2018

Nach unserem Kurztrip in die Rhön mussten wir ganze 4 Tage arbeiten, bis wir wieder im Truck Richtung Süden saßen. Unser erstes Ziel war das Aostatal. Ziemlich spät am Abend kamen wir an, alles kein Problem, das Bett war ja direkt auf dem Dach. Also Dachzelt schnell hochgezogen und ab in die Koie!

Am Nächsten Tag fuhren wir bei Sonnenschein mal den Schlußanstieg der vorletzten Giro Etappe ab....schauen, dass alles passt für die Profis ;-)
Es ging hoch hinaus nach Cervinia. Dort herrschte schon ordentlich Spektakel.
Einfach immer toll, wie in Italien der Radsport gelebt wird. Auch uns und die anderen Radler feierten die Tifosis an der Strecke wie die Profis, inc. Bengalos, anschieben und anfeuern!
Später gingen wir dann selbst an die Straße, um die Profis zu sehen.
Leider lies die von mit so erwartete Werbekaravane auf sich warten...die ganze Etappe verlief wohl etwas schneller als geplant und somit kamen irgendwann die Fahrer vor der Karavane. Aber egal eine Cap und eine QuickStepTrinkflasche konnten wir uns als Andenken sichern.
 Nach einer weiteren Nacht in den Bergen, ging es am frühen Sonntag straight away ans Meer.
Kurzes Italienisches Frühstück auf der Autobahn! Vorbei an Milano nach Finale Ligure, wo wir im Nachbarort Borgio Verezzi einen sehr schönen Campingplatz fanden.

Der Camping Park Mara super schön angelegt, hat alles was man braucht, Schwimmbad, Bar, genügend Waschplätze, Duschen und Toiletten und alles super Sauber. Wir können gar nicht verstehen, das der Campingplatz nur 2 Sterne hat, von uns bekommt er auf Jeden Fall besonders empfehlenswert!

 
Dort verbrachten wir einen wunderschönen Aktivurlaub.
So z.B. das erste mal mit Neo ins Meer zum Plantschen...tägliche Rennradtouren und schweißtreibenden Trails. Also quasi "Triathlontraining" ;-)
Die Gegend dort ist super, wenn auch sehr bergig, flach fahren eher schwierig. Aber genau so wollten wir das ja. Also fuhren wir meist nach einer kurzen Schwimmeinheit am Morgen einige Pässe hinauf, genossen die Abfahrten (Domaneland, also genau richtig für uns). Die Abende verbrachten wir ganz gechillt mit einem Aperol an der Strandpromenade oder auf unserer "Terrasse".
Es waren wirklich sehr schöne Tage.

Die Küste von Ligurien ist Traumhaft für Aktivurlauber!Das Meer lädt zum Schwimmen ein. Vom Campingplatz losgelaufen ging es nach ein paar hundert Metern schon in die ersten Trails die sich auf dem ganzen Berg verteilen und teilweise verblockt und steil und dadurch auch anspruchsvoll sind. Zur Orientierung sollte man eine Karte oder GPS Gerät dabei haben, da die Markierung der Wege bescheiden ist! Wir haben versucht einen Rundwanderweg zu laufen, sind aber an fehlenden Markierungen gescheitert. Also doch Freestyle!

Bei den Rennrad Touren muss man meist die Küstenstraße zur Anfahrt nutzen, auf der staute es schon jetzt in der Vorsaison, aber sobald man dann abbog wurde es ruhig! Die Berge sind von kleinen, schmalen Bergstraßen durchzogen auf denen man kilometerlang unterwegs ist ohne einen Menschen zu treffen! Traumhaft! Von der Küste weg, geht’s erst mal bergauf teilweiße von 0 auf 1300m und am Ende der Tour Traumabfahrten bis ans Meer! Der Zustand der kleinen Straßen ist von sehr gut bis zu Abenteuer, DomaneLand! Wir würden schon komfortablere Reifen ab 25mm empfehlen. Um sich orientieren zu können sollte man sich eine Tour aufs Navi laden, da die kleinen Sträßchen teilweiße nicht oder schlecht beschildert sind. (falls ihr unsere Tour haben wollt, schickt eine kurze E-Mail, dann schicken wir euch die GPS Daten)

Zur Verpflegung auf den Touren ist zu sagen, es gibt in den Bergdörfern Bars, allerdings waren die teilweiße geschlossen (Vorsaison), aber es gibt’s überall Brunnen damit man nicht verdursten muss!
Freitag hieß es dann zusammenpacken und es ging wieder in die Berge.
Nach einem kurzen Abstecher im Museo del Ciclismo am Comersee, wo wir die Fahrradgeschichte bewundern konnten,  ging es weiter nach Bormio.
Es war nicht zu übersehen, dass dort der Grandfondo Stelvio in der Vorbereitung war. Überall waren große Banner, alles war auf den Radsport ausgelegt. Das nenn ich mal Leidenschaft.

Wir bezogen unser Quatier in San Nicolo einem Nachbarort von Bormio.

Da wir Sonntags direkt nach dem Grandfondo den Heimweg antreten mussten und Bormio keinen Campingplatz hat, hatten wir eine kleine schöne Ferienwohnung für die beiden Nächte. Freitag Abend holten wir noch die Startunterlagen und trugen uns noch in die große Wand der Starter ein! Samstags drehten wir eine kleine Runde mit den Rädern und dann genossen wir DolceVita in Bormio.
 

Sonntags früh hieß es dann "Raceday". Der Grandfondo Stelvio mit seinen 151km und 4058hm stand an.
Leider mussten wir aus verschiedenen Startblöcken starten, da es von Timo noch keine Zeiten gab.
Für mich ging es also aus dem ersten Block schnell runter ins Tal, der erste Anstieg der Teglio war noch überschaubar.
Das Leiden fing an dem so gefürchteten Mortirolo mit langen Steigungen weit über 20% an. Doch auch diesen schaffte ich und es ging nach einer gefühlten Ewigkeit endlich in die Abfahrt.
Oh shit, es wurde schwammig...klasse Reifenpanne ;-(
Ich hatte zwei Optionen: warten, bis mein Edelhelfer kam oder selbst Hand anlegen.
Ok, ich fing an meinen Schlauch zu wechseln, während alle an mir vorbeifuhren. Na toll...
Aber ich schaffte es und endlich...gerade als ich damit beschäftigt war mein Hinterrad wieder einzubauen, kam Timo zur Hilfe. Daaaaanke!!!
Gemeinsam ging es dann zum letzten Berg: Climbing am Stelvio war angesagt.
20km Schlußanstieg um endlich diese "Finisher Cap" in den Händen zu halten.
Wieder ein geiles Event, Top Organisation.
Für mich reichte es trotz der Panne noch für einen 5. Platz in meiner AK.
Mehr war auch einfach nicht drinnnen...das "Triathlontraining" der letzten Woche war halt auch noch in den Beinen. Aber es war ein gelungener Abschluß eines tollen Urlaubes!
So fühlt sich Leben an!!!