Umso geiler, dass wir uns bereits mitte Dezember frei schaufeln konnten um endlich nur das zu tun, was Spaß macht. Und hier jetzt schon mal ein paar Eindrücke unserer ersten Woche: Freitag Mittag ging es mit unserem Womo Richtung Süden. Erstmal durch den Schnee, bevor dann zumindest ab dem Brenner die Straße wieder frei war. Es lief recht gut, diesmal gönnten wir uns sogar eine kurze Schlafpause im eigenen Bett ;-)Samstag Abend kamen wir in Cassibile bei "Bungalow Janet" an. Dort sollte unser Womo jetzt erstmal stehen.
Sonntag ging unsere Reise dann los. Ein Giro di Sicilia mit Packtaschen stand auf dem Programm. Per Rad um die Insel war völlig neu für uns, voll beladen starteten wir bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen immer an der Küste entlang. Anfangs noch auf bekannten Wegen Richtung Catania. Dort die erste Stadtdurchfahrt. Immer zwischen den Autos durch, entspannte Sizilianer, in Deutschland unvorstellbar. Dann immer weiter an der Küste entlang, Panini und Cafe Stop am Meer, einfach herrlich! In Messina, ganz an der Spitze, suchten wir uns dann in Torre Faro
ein schönes und sauberes B&B Zimmer. Nach einer leckeren Pizza und Vino rosso de la Casa gings ins Bett.
Am nächsten Morgen führen wir bei Kaiserwetter weiter, die SSP 115, tolle Küstenstrasse, um diese Jahreszeit, relativ wenig Verkehr, und einsame Straßen wechselten sich ab. Wir fuhren jeden Zipfel ab, so auch bis ganz nach Milazzo und wieder zurück und weiter an Capo d'Orlando, Zapulla vorbei bis Torrenova. Dort war eigentlich nur ein Cafe Stop bei Elisa geplant. Danke fürs "Anfüttern", wir blieben bis zum nächsten Morgen und hatten einen wirklich schönen Abend. HERZLICHEN DANK!
Nach kurzer Nacht ging es am nächsten Morgen weiter Richtung Santo Stefano di Camastra, ein wunderschönes Keramikstädtchen! Zum Glück hatten wir keinen Platz mehr im Gepäck :-)Dann weiter Richtung Cefalu, der Wind war schon zäh und kam oft von vorne. Aber Cafe und sizilianisches Dolce hielt uns aufrecht, es gab wahnsinnig viel zu sehen. Der Norden der Insel ist deutlich grüner, weniger steinig, allerdings kaum Orange, bzw. Zitronenplantagen, dafür so weit das Auge reicht Olivenbäume. Weiter ging es Richtung Palermo, welches wir am Rande streiften. Terrasini sollte unser nächstes Ziel sein. Wir fanden ein schönes und sauberes
B&B Zimmer (Amantea B&B) mit anliegenden Cafe, wo wir sogar ein Frühstück inklusive hatten. Terrasini ist absolut sehenswert, ein wunderschöner Weihnachtsbaum mit Klavier davor schmückte den Dorfplatz. Generell ist es so, dass die Abende sehr lebendig sind, die Leute treffen sich auf dem Dorfplatz, reden, trinken, haben Spaß. Italienische Gelassenheit! Auch hier fand sich ein nettes Restaurant und es gab Pasta mit Vino!
Am nächsten Morgen ging es bei windig warmen Wetter weiter an der Küste entlang bis an die Spitze zu einem Naturschutzgebiet Dello Zingaro. Landschaftlich tolle Gegend nur "Strada sensa uscita" zumindest für uns und unsere Räder :-) Also über die Berge zurück bis wir wieder auf unserer Route waren. Dann immer weiter Richtung Trapani. Zwischenstopp am Obst und Gemüseauto und gestärkt, um gegen den Wind anzukommen, weiter. Eine Sightseeingrunde durch Trapani ist auf jeden Fall empfehlenswert. Sehr schöne Stadt! Von Marsalla ging es dann mehr oder weniger gut nach Mazara dell Vallo. Wir erreichten unsere Unterkunft gerade noch vor dem Regen.
B&B San Fransesco. Die Anfahrt war grenzwertig, die letzten 50km konnten wir uns kaum auf den Rädern halten, der Sand peitschte unser Gesicht. Aber egal, frisch und gestärkt fielen wir ins Bett.
Der nächste Tag begann mit einer rutschigen Schlammschlacht. Der Sturm und Regen in der Nacht hatte seine Spuren hinterlassen. Dank unsrer Packtaschen blieb unser Rücken trocken und sauber. Die Räder hatten sehr gelitten, eingeschlammt fuhren sie mit uns durchs Gelände. Vorbei an Menfi, Sciacca und weiter bis Agrigento. Die Sonne hat gekämpft, aber es nicht so richtig geschafft. Es war ein windiger, meist trüber Tag. Eigentlich auch eine sehr schöne Gegend, ein ständiges auf und ab, auf kleinen, leider matschigen Strassen ;-) Hier, in dieser Region steht der Weinanbau im Vordergrund. Bevor wir in San Leone unsere Unterkunft suchten, fuhren wir ins Tal der Tempel. Valle dei Templi. Auf jeden Fall lohnt sich hier ein Stop!
Maremosso B&B in San Leone auch sehr zu empfehlen, schönes und sauberes Zimmer, sehr hilfsbereit.
Am nächsten Morgen verliessen wir San Leone bei Sonnenschein und machten uns auf den Weg über Palma di Montechiaro mit traumhafter Kirche nach Licata weiter bis Gela. Die Umgebung war schon wieder gewohnt südlich mit Gewächshäusern für das leckere Gemüse, Olivenbäume, Orangenplantagen. Auch ein Hingucker ist die Scala dell Turchi, ein aus Mergel bestehender Felsen, strahlende weiß und an Stufen erinnernd direkt am Meer bei Agrigento. Kurz beim Comissario Montalbano in Punta Secca vorbei, in dieser Gegend war alles relativ Chiuso. An diesem Tag suchten wir uns unser letzte Ziel in Marina di Ragusa. So kamen wir relativ früh dort an und hatten noch etwas Zeit für "La Dolce vita" Direkt am Zentrum fanden wir eine super schöne und saubere
Wohnung "Delposto" Mit Ivan, dem Besitzer kommunizierten wir nach erstem Anruf nur per Whatsapp, er schrieb wo wir den Schlüssel finden und am nächsten Morgen sollten wir einfach Schlüssel und Geld auf den Tisch legen. Das ist Sizilien, Vertrauen und es funktioniert!
Und dann noch die restlichen Kilometer am Meer entlang zurück, die Strecke sind wir schon oft gefahren. Kurz zum Markt nach Avola und dann erstmal zurück zu Bungalow Janet. Es war eine unglaublich schöne Woche mit fast 1100km und so vielen schönen Eindrücken und es hat alles geklappt wir kamen mit dem Gepäck gut zurecht, spartanisch und dennoch hat es an nix gefehlt.Die Unterkünfte waren durchweg tiptop. In der Regel 35€ für die Nacht und stets hilfsbereite und unkomplizierte Vermieter. So eine Bike Packing Woche ist wirklich was besonderes!