(Ernst-Ludwig "ELU" Hammann)Gravel Bike packing mit Tina & Timo

In Oy angekommen haben wir unsere Räder beladen und sind gestartet. Die Route führte uns nach Sonthofen, an Oberstdorf vorbei, Schoppernau, Schröcken nach Lech. Ich will hier gar nicht weiter auf die Streckenführung eingehen. Wir fuhren auf Radwegen und Trails auf und ab. Befestigte Straßen und Wege waren die Ausnahme. Auf einer abgelegenen Alm, der Ostergrunden Alpe, machten wir Rast. Was für eine Ruhe!! Unbeschreiblich. Danach ging es weiter, über Trails mit Schiebepassagen berghoch und bergab. Ich bin an meine Grenzen gekommen und darüber hinaus. Aber durch das Gruppenerlebnis habe ich das nicht so war genommen. Tina und Timo haben immer wieder auf mich gewartet und haben mich motiviert. Vielen Dank dafür. Trotz der Anstrengungen hatten wir eine Menge Spaß. Wir haben zusammen gelitten und zusammen gelacht. Dann, nach ca. 85km sind wir in Schröcken angekommen. Dort haben wir uns kurz beraten und wir entschieden uns noch über den Kamm nach Lech zu fahren. Also nochmal bergauf und über das Hochtal. Vorbei am Körbersee Richtung Lech. Da oben kamen dann Erinnerungen hoch. Vor Jahren war ich da schon mal zum Ski laufen und jetzt fahre ich mit meinem Gravelbike die schmalen Wanderwege entlang. Wahnsinn, Gänsehaut und auch ein bisschen Augenpippi. Emotionen pur!!!. Nach 100km und 2658hm erreichten wir Lech und suchten uns eine Unterkunft. Im Tannbergerhof wurden wir fündig. Einchecken, unter die Dusche und dann zum wohlverdienten Abendessen garniert mit einem alkoholfreien Weizen. Was für ein Tag. Danke Tina & Timo das ich den mit euch erleben durfte. Aber es sollte ja noch weiter gehen. Nach dem Essen noch einen kurzen Spaziergang und dann ab ins Bett. An schlafen war aber erstmal nicht zu denken. Zu viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum. Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen.
Am nächsten Morgen dann, bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein aufgestanden und erstmal zum Frühstück. Was für ein Buffet. Es war alles da. Überhaupt muss ich sagen, das der Tannbergerhof eine echte Empfehlung ist. Mitten im Ort, sehr schöne Zimmer, eine tolle Küche und super nettes Personal. Eigentlich hätten wir länger verweilen sollen, aber das schöne Wetter zog uns wieder auf die Räder und auf die Straße. Es ging erstmal Tal abwärts, durch Warth Richtung Lechtal. Auch an diesem Tag suchten wir Wege abseits der Straße und wurden auch fündig. Und wieder diese Ausblicke und Eindrücke. Man hätte ständig anhalten können zum Photographien. Aber wir mussten ja weiter, wollten wir doch noch am gleichen Tag zurück in den Odenwald. Dann ging es mal wieder bergauf, hoch zum Namenlosen Sattel. Am Anfang war der Anstieg ziemlich steil und ich kämpfte mich Meter für Meter vorwärts. Auf einmal schrien meine Beine: Hör auf Elu. Ich schrie zurück: Shut up legs. Irgendwann war das steile Stück dann zu Ende und es wurde flacher und wellig. Nach einer Stärkung in Bergwang ging es dann weiter Richtung Tal. Wir fuhren an Heiterwang vorbei, Richtung Plansee. Dort wartete die nächte Überraschung auf uns. Wir fuhren um die Seen herum. Am Anfang noch auf einem schönen, geschotterten Radweg. Der verwandelte sich aber sehr schnell in einen richtigen Trail. Mit Wurzeln, Verblockungen, auch hat einmal ein Stück weg gefehlt. Kurzum, es war alles dabei. Wir hatten trotzdem unseren Spaß. Danach sind wir über Reutte, Vils , Pfronten und Neesselwang (dort gab es noch leckeres Eis) zurück nach Oy. An dem Tag waren es 135km und 1230hm. Wir packten unsere Sachen in den Bus von und machten uns auf den Heimweg.
Was für ein geiles Wochenende hab ich am Anfang geschrieben. Und das war es auch. Man muss sich nur darauf einlassen, das es nicht so schnell voran geht. So eine Tour entschleunigt total und die Eindrücke und Erlebnisse sind überwältigend. Vielen Dank Tina & Timo das ich das mit euch erleben durfte. Ich habe jetzt noch Gänsehaut wenn ich diese Zeilen schreibe.
Noch ein Wort zu unserer Ausrüstung. Tina & Timo sind ja mit ihren neuen Trek Domane gefahren, ich hatte meinem Trek Checkpoint gesattelt. Beide Räder erwiesen sich als super geeignet für diese Tour. Timo hat richtig die Trails gerockt mit seinem Domane, Chapeau. Tina und ich waren da etwas zurückhaltender, aber auch wir haben etliche Schotter- und Trailpassagen überwunden und haben uns immer sicher auf unseren Rädern gefühlt. Okay, das nächste Mal vielleicht Reifen mit etwas mehr Profil aufziehen. Wir sind ja lernfähig. Auch die Blackburn Outpost Elite Seat Pack – Satteltasche hat klaglos ihren Dienst verrichtet. Kein klappern, kein wackeln. So, als wenn sie nicht da wären. Aber alles fest verstaut.

Was für ein geiles und perfektes Wochenende.

Gruß, Elu