(Ernst-Ludwig "ELU" Hammann) Ötzi 2019 & Südtirol

Beitrag vom 13.09.2019 13:19 in Teamnews , Team 2019

Alle Jahre wieder stellt sich die Frage, Ötzi fahren oder nicht? Ich entschied mich für fahren und meldete mich an. Tina und Timo hatten schon einen Startplatz und ich hoffte auf die Auslosung. Auf Sizilien sagte mir Timo das sie nach dem Ötzi noch eine Woche nach Südtirol fahren und ob ich nicht Lust hätte. Ich sagte spontan zu. Jetzt brauchte ich nur noch einen Startplatz. Den ergatterte ich mir wieder über die Hotelpauschale.
Am 29.08. machte ich mich auf den Weg nach Sölden. Nach entspannter Fahrt kam ich am Nachmittag an. In der Unterkunft eingecheckt und noch ein bisschen durch Sölden gebummelt. Es war noch nicht so viel los, das sollte sich aber die nächsten Tage ändern. Am Freitagvormittag bin ich dann einmal nach Ötz und zurück, ca. 62km, zum einrollen. Auf dem Rückweg, auf halber Strecke, hat mich ein Autofahrer an gehupt. Dachte noch, was will der Idi.. von mir? Da merkte ich das es Andy war, der spontan übers Wochenende nach Sölden gekommen ist. Coole Aktion mein Freund. Nach und nach ist dann der Rest von unserem Team eingetrudelt. Am Samstag nochmal eine kleine Tour Richtung Vent bis nach Rofen auf einen Kaffee und leckeren Käsekuchen. Danach noch auf dem Trek Stand vorbei geschaut. Abends dann mit ein paar Freunden zum Essen gegangen und früh ins Bett.
Am nächsten Morgen wieder früh aufstehen und frühstücken. Dann bin ich zusammen mit Tina und Timo zum Start gerollt. Dort haben wir noch Thomas und Holger getroffen. Es standen noch mehr Freunde und Bekannte in der Nähe. Die Wetteraussichten waren nicht so schlecht wie im letzten Jahr. Es waren angenehme Temperaturen und Regen war erst für den Nachmittag gemeldet.Dann um 06:45 Uhr, der Startschuss. Die über 4000 Teilnehmer machten sich wieder auf den Weg. Die Abfahrt nach Ötz war wie immer schnell und der Aufstieg zum Kühtai war zäh und es war viel los auf der Straße. Aber ab Kütai entzerrte sich die Sache und ich konnte mein Rennen fahren. Ab Innsbruck zum Brenner eine gute Gruppe finden. Was mir mehr oder weniger gut gelungen ist. Am Brenner die Flaschen aufgefüllt und schnell was gegessen. Dann ging es weiter Richtung Jaufen. Dort habe ich die Verpflegung ausgelassen, weil es mal wieder eng mit dem Zeitlimit auf der Passhöhe geworden ist. Aber ich habe es gerade so geschafft und habe die Abfahrt Richtung St. Leonhardt in Angriff genommen. Ich wusste von den vorherigen Teilnahmen das die nächsten Zeitlimits kein Problem für mich sein sollten. Wenn alles normal läuft. Ab St. Leonhardt geht es dann aufwärts, Richtung Timmelsjoch. Wie in jedem Jahr eine zähe Angelegenheit. Aber ich habe es wieder geschafft. Zwar die langsamste Zeit, aber geschafft. Oben in den letzten Kehren hat es tatsächlich angefangen zu regnen und es wurde kalt. Das ist die Strafe wenn man zu langsam ist (nicht so ganz ernst gemeint). Trotz Regenjacke wurde es unangenehm. Aber Aufgeben war jetzt keine Option mehr und so kämpfte ich mich ins Ziel. Dort wurde ich schon von den anderen, die früher und trocken ins Ziel gekommen sind, in Empfang genommen. Schön das ihr so lange ausgeharrt habt um mich zu empfangen. Danach schnell unter die Dusche und Abends dann noch was zusammen gegessen.
Am Montag ging es dann zusammen mit Büttner’s Richtung Sütirol. Dort stand eine Woche relaxen und Rad fahren auf dem Programm. Tina und Timo waren auf dem Campingplatz und ich war bei unserem Freund Toni untergebracht. Bei nasskaltem Wetter ging es übers Timmelsjoch Richtung Süden. Auch mal interessant die Strecke mit dem Auto zu fahren. Nach einem kurzen Foto Stopp ging es weiter nach Schönau zum Cappuccino und Kaiserschmarren anstatt Isogetränk und Gel.
Nachmittags sind wir dann in Algund angekommen und haben Quartier bezogen. Abends noch einen schönen Spaziergang gemacht und den Tag bei einem Gemischten im Forst Biergarten ausklingen lassen. Holger, Thomas und Simona hatten auch beschlossen noch ein paar Tage mit uns in Südtirol zu verbringen.
Am nächsten Tag war eine Radtour geplant. Die Idee war zum Gardasee (150km einfach) zu fahren, ein Eis zu essen und auf dem Rückweg ein Stück mit dem Zug zu fahren. Soweit die Theorie, den es kam ganz anders. Am Anfang lief noch alles nach Plan. Wir fuhren auf dem Etschtalradweg Richtung Gardasee. Bei Salurn machten wir erstmal eine kleine Pause und stärkten uns mit Espresso und Limo. Danach weiter bis Trento wo es erstmal bergauf ging. Ab da war bei mir leiden angesagt. Vor zwei Tagen den Ötzi gefahren und jetzt schon wieder bergauf. Aber irgendwann war ich oben, die anderen warteten auf mich, und es ging ab nach Riva del Garda und weiter zum Gardasee. Dort gab es das wohlverdiente Eis. Ich hätte keinen Cent auf mich gewettet das ich den Weg auch noch zurück schaffe. Nur mit allergrößter Mühe schaffte ich den Anstieg vom Gardasee, Richtung Loppio. Danach ging es wieder runter zum Etschtalradweg. Zum Glück hatten wir auf dem Rückweg Rückenwind. Timo vorneweg als Zugpferd und wir hintendran. Wahnsinn wie Timo das immer wieder macht. So lange Strecken, in diesem Tempo und alles von vorne zu fahren. Chapeau!!! So spulten wir die Kilometer ab. Ich immer am Hinterrad von Timo. Von Zug fahren war auf einmal keine Rede mehr. Auch ich fühlet mich wieder ganz gut. Zwar immer nah am Limit, aber es lief. So schafften wir es tatsächlich die komplette Strecke mit dem Rad zu fahren. In Algund fuhren wir dann noch zwei Runden im Dunkeln um meine 300 voll zu machen. „Krank aber geil“, oder eben „RidePunkX Style“.
Am nächsten Tag dann wirklich eine „lockere Runde“. Zum Kalterer See und zurück. Wieder fast 100km und 1000hm…..bei Traumwetter.
Am Donnersteg war ein Besuch bei der Eurobike angesagt. Ein sehr langer, aber auch interessanter Tag.
Am Freitag hatte uns Toni zu Wein und Pasta eingeladen. Das war leider auch das Ende von dem schönen Urlaub.
Am Samstag machten wir uns wieder auf den Heimweg. Tina und Timo besuchten noch Freunde in Sterzing, ich fuhr auf direkt in den Odenwald.
Es war wieder toll, so eine geile Zeit mit Freunden zu verbringen. Mittlerweile sind auch die Schmerzen vom Ötzi und dem 300er vergangen, aber der Stolz ist noch da.


Gruß, Elu