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(Johanna Uherek) Meine erstes Bundesligarennen
Beitrag vom 22.07.2021 07:48 in Teamnews , Team 2021
In der Woche vom 3. bis 6. Juni fanden die Finals 2021 in Berlin und Rhein-Ruhr statt. Hierbei wurden in 18 Sportarten 140 Deutsche Meistertitel vergeben. Wie auch 2019 schon war der Triathlon ein Teil dieser Veranstaltung.
Dies war nicht nur die Deutsche Meisterschaft der Elite, sondern gleichzeitig auch das erste Bundesliga Rennen der neuen Saison. In jedem Team der ersten Triathlon Bundesliga starten vier Athletinnen, wobei jeweils die drei Besten in die Tageswertung eingehen. Insgesamt waren bei uns Frauen 73 Starterinnen in Berlin am Start. Zu Beginn war ich für dieses Rennen eigentlich gar nicht vorgesehen, da zu der Meisterschaft eher die erfahrenen Athletinnen mitgenommen werden. Fünf Tage vor dem Start in Berlin rief mich jedoch der Sportlicheleiter meines Teams (DSW Darmstadt) an und fragte mich, ob ich am Samstag doch spontan Zeit hätte, da eine Athletin leider krankheitsbedingt absagen musste. Natürlich wollte ich an dem Rennen teilnehmen und freute mich sehr über die Möglichkeit meinen aller ersten Start in der Bundesliga überhaupt zu haben. An dem Abend fiel mir jedoch ein, dass ich mein Rad gar nicht bei mir hatte, sondern es noch in Lützelbach für neue Laufräder stand. Zum Glück hatte alles schnell geklappt, sodass ich mein Rad am nächsten Tag abholen konnte und ich mich so noch etwas mit den neuen Laufrädern, vor dem Wettkampf vertraut machen konnte. An der Stelle nochmal vielen Dank an das gesamte Team, dass ihr mir mein Rad so schnell fertig gemacht habt!Freitags ging es dann mit dem Team vom DSW Darmstadt Richtung Berlin, da unser Wettkampf am Wannsee und um das Olympiastadion in Berlin stattfand. Dort angekommen, ging es für uns erstmal in den Wannsee, was sich für mich erstmal etwas schwieriger herausstellte, da mein Corona-Test 20min zu alt war. Daraufhin musste ich nochmal schnell einen Schnelltest machen gehen, bevor auch ich die Schwimmstrecke abschwimmen konnte. Die Besonderheit an dieser Strecke war, dass der See die ersten 75m kaum tiefer wurde und man relativ lange ins Wasser reinrennen und später auch rausrennen musste. Das Rennen in knietiefem Wasser mit Neoprenanzug war ordentlich anstrengend und man hätte am liebsten schon nach diesen 75 Metern eine Pause gemacht. Nach dem Wasserausstieg wurde es jedoch nicht wirklich einfacher, da auf einen 100 Treppenstufen auf dem Weg in die Wechselzone warteten. Bei der Besichtigung freute ich mich aber eigentlich noch auf die Treppen, da ich den Winter über relativ viel an der Treppe gearbeitet hatte. Nach der Schwimmstreckenbesichtigung ging es für uns ins Hotel, wo wir abends alle gemeinsam zu Abend gegessen haben und uns gemeinsam auf das Rennen am morgigen Tag eingestimmt haben. Danach ging es auch schon ins Bett, da der Wecker am nächsten Morgen schon um 05:30Uhr klingelte. Nach einem kleinen Frühstück im Auto auf dem Weg zum Olympia Stadion, ging es für alle Teams als erstes zum Corona-Test und danach zur Akkreditierung. Nachdem wir alle Formalien hinter uns hatten, ging es für uns zum Einrichten der zweiten Wechselzone. Dies war relativ einfach, da wir uns dort nur unseren Wechselplatz merken mussten und unsere Laufschuhe abstellen mussten. Danach ging es für uns mit dem Teambus zum Wannsee, wo wir die erste Wechsel zone mit unseren Rädern eincheckten. Nach dem Check-in begann ich mich so langsam warm zu machen, wobei mir die ganzen Fotografen und Fernsehkameras auffielen. Nach dem Warm-Up zog ich langsam meinen Neoprenanzug an und ging mich zusammen mit den anderen einschwimmen. Zehn Minuten vor unserem Start mussten wir uns als Team gemeinsam aufstellen, damit wir nach Aufruf gemeinsam zur Startlinie joggten. Nach einigen Werbeeinspieler des ZDF, welche man an der Startlinie gut hören konnte, fiel dann auch endlich der Startschuss zu unserem Rennen.Die ersten 75 Meter wurden ja, wie am Vortag geübt, ins Wasser gerannt. Dies klappte bei mir erstaunlich gut, so dass ich bis zur zweiten Boje ohne viel Gekloppe relativ frei schwimmen konnte. Zwischen zweiter und dritter Boje wurde mir jedoch auf einmal etwas schwindelig und ich musste an Tempo rausnehmen. Auch der Wasseraustieg und vor allem die 100 Treppenstufen wurden der pure Kampf. Die Treppe musste ich zwischenzeitlich hoch gehen, da meine Beine kein Hochjoggen zuließen. Endlich an meinem Wechselplatz angekommen, bekam ich meinen Neopren nicht wirklich schnell aus und ließ auch dort etwas Zeit liegen. Auf dem Rad angekommen, merkte ich meine Beine ordentlich vom Schwimmen und der Treppe. Ich fuhr, bis ich mich einer kleinen Radgruppe anschließen konnte. Nach einigen Minuten auf dem Rad wurde mir jedoch wieder schwindelig und ich musste die Gruppe ziehen lassen. Ich trank etwas, in der Hoffnung, dass es dadurch vielleicht etwas besser werden würde. Doch auch an den kleinen Grüppchen, welche mich überholten, konnte ich nicht wirklich dranbleiben und ich fuhr relativ oft alleine. Auf einmal wurde mir auf dem Rad schwarz vor den Augen, was ich so vorher noch nie erlebt hatte. Vorsichtshalber hielt ich an, um einen Sturz zu vermeiden und in der Hoffnung, dass es nach kurzem Stehen eventuell wieder besser gehen würde. Jedoch half dies auch nichts und ich musste mich an den Streckenrand legen. Nach einigen Minuten hielt eine Athletin an, welche selbst Ärztin war, und half mir. Kurz darauf kamen auch zwei Sanitäter und führten einige Untersuchungen durch. Die Untersuchungen waren zwar alle unauffällig, jedoch verbrachte ich am Ende eine knappe Stunde im RTW und für mich war mein erstes Bundesligarennen vorbei... Nachdem sich mein Kreislauf wieder einigermaßen normalisiert hatte, konnte ich zu meinen Teamkolleginnen, welche einen guten Wettkampf absolviert hatten und unser Team auf den fünften Platz brachten. Ich war sichtlich enttäuscht von meinem Rennen, da ich mir den Ausgang meines ersten Bundesliga Einsatzes deutlich anders vorgestellt hatte. Der Sportliche Leiter und meine Teamkolleginnen bauten mich jedoch relativ schnell wieder auf und wir verbrachten den restlichen Tag in Berlin.Am Abend wurde wieder gemeinsam gegessen, da am nächsten Tag die Jungs ihren Start hatten. Wir Mädels unterstützte sie am nächsten Tag durch Anfeuern, wie sie es am Vortag auch bei uns gemacht hatten. Auch sie erreichten mit der Mannschaft den fünften Platz, was ein erfolgreiches Wochenende für das Team abrundete. Nach dem Rennen wurden die Busse beladen und es ging wieder nach Hause. Viel Ausruhen konnte ich mich auf der Rückfahrt jedoch nicht, da ich für anstehende Klausuren lernen musste. Doch nach einigen Stunden im Auto konnte auch ich ein bisschen schlafen.